Unsere Wildarten im Hegering 10


Reh

Das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch.

In Deutschland ist das Reh die häufigste und kleinste Art der Hirsche. Rehe besiedelten ursprünglich die Randzonen von Wäldern und Gebüschen, heute kommt es aber sogar in der offenen, fast deckungslosen Feldflur und in allen Wäldern vor. Die aufmerksamen Tiere finden fast überall Deckung und Nahrung.

In Deutschland wird der Rehwildbestand auf ca. 2,5 Millionen Stück geschätzt.

Die Rehe sind sehr standorttreu und halten die Grenzen ihres Aktionsraums, zum Beispiel Feldränder, Hecken, Wege oder Straßen genau ein. Ihr Revier markieren sie mit Drüsen oberhalb der Hufe und bei den Rehböcken zusätzlich mit Duftdrüsen auf der Stirn. Bei den Rehen tragen nur die männlichen Vertreter (Böcke) ein Gehörn. Dieses werfen sie im Spätherbst ab, ehe im Frühling das neue Gehörn wieder neu wächst (geschoben wird). Rehböcke besetzen ihre Territorien häufig über mehrere, aufeinanderfolgende Jahre.

Zur Paarungszeit in den heißen Sommertagen im Juli und August ist Rehwild besonders gut zu beobachten. Die Böcke lassen sich kaum von Umwelteinflüssen beeinträchtigen, wenn sie hinter den weiblichen Rehen (Ricken) herlaufen und diese treiben.

Vor allem während der ersten Wochen nach der Geburt des Kitzes, meist werden 2 selten 3 Kitze gesetzt, im Mai und Juni, leben die Ricken einzelgängerisch in einem kleinen Aktionsraum, den sie gegen andere Ricken verteidigen.

Zu Beginn des Herbstes schließt sich Rehwild zu kleinen Verbänden, den Sprüngen, zusammen. Vor allem in der offenen Feldflur können diese Verbände aus Dutzenden Individuen bestehen.

Steckbrief
Größe: 0,60 bis 0,90m Schulterhöhe
Gewicht: 13 bis 20kg (je nach Standort und Lebensalter)                 
Alter: ca. 12 Jahre



Wildschwein

Das Wildschwein wird aufgrund des dunklen Fells (Borsten) (in der kalten Jahreszeit) von erwachsenen Tieren auch Schwarzwild genannt.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die schlauen Sauen ihre Population durch den zunehmenden Maisanbau, Futter im Überfluss, durch milde Winter vervielfacht. Wildschweine sind nicht nur urig und wehrhaft, sondern vor allem sehr anpassungsfähig. Das machte sie zum Gewinner in unserer Kulturlandschaft.

In Deutschland wird der Schwarzwildbestand auf ca. 1,5 Millionen Stück geschätzt.

Das Schwarzwild gilt als eines der intelligentesten wildlebenden Tiere Mitteleuropas und lebt gesellig in Rotten, nur die starken männlichen Stücke (Keiler) sind Einzelgänger.
Wildschweine können schlecht sehen; allerdings ist Ihr Geruchssinn hervorragend ausgeprägt, das Schwarzwild ist ein "Allesfresser".

Zur Paarungszeit (Rauschzeit) können heute die weiblichen Stücke (Bachen) durch das übermässige Frass Angebot das ganze Jahr hindurch aufnahmefähig (rauschig) werden, während sich die Rauschzeit in früheren Zeiten in dem Zeitraum November bis Januar bewegte. Das hat zu einer hohen Vermehrungsrate des Schwarzwildes geführt.

Die Tragzeit beträgt 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage.
Pro Wurf werden zwischen 4 und 8 Frischlingen geboren (gefrischt).
Die Bachen bauen sich zum Frischen ein Nest aus trockenem Gras und Reisig (Wurfkessel).
Bis zu einem Altern von ca. 4 bis 6 Monaten sind die braun gefärbten Frischlinge sehr gut an ihren Streifen zu erkennen.

Im Wald lockert das Schwarzwild den Boden auf und vernichtet die Schädlinge des Waldes. Im Feld kann das Wildschwein allerdings große landwirtschaftliche Schäden anrichten.

Wegen der hohen Vermehrungsrate von etwa 300% jährlich und zur Eindämmung der Schweinepest - eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, die nicht auf den Menschen übertragbar ist, ist eine scharfe Bejagung des Schwarzwildes unerlässlich geworden.

Steckbrief
Größe: bis 1m Schulterhöhe
Gewicht: bis 200kg (je nach Standort und Lebensalter)
Alter: ca. 10-15 Jahre



Muffelwild

Das Muffelwild ist eine wildlebende Schafart.

Das europäische Muffelwild ist die kleinste der weltweit vorkommenden Wildschafarten. Korsika und Sardinien beheimatet heute sein einziges natürliches Vorkommen. In Deutschland wurde das Muffelwild erstmals zwischen 1902 und 1906 im Eulengebirge in Schlesien und im südöstlichen Harz ausgesetzt, wo auch heute noch in Thüringen ein starker Bestand an Muffelwild zu finden ist.

In Mitteleuropa lebt das Muffelwild gerne in den Laub- und Mischwaldgebieten der Mittelgebirge und des Fachlands. Es ist sehr gesellig und lebt in Familien von 10 bis 25 Tieren.

Im Hegering 10 ist das Muffelwild im Gebirgszug des Süntel heimisch und dort sehr standorttreu. Ebenfalls kann man, oft auch schon im Vorbeifahren, das Muffelwild im Auetal auf den landwirtschaftlichen Flächen bei der Futteraufnahme (Äsen) sehen.

Das männliche Muffelwild (Widder) ist an den grossen Hörner (Schnecken) zu erkennen die beim Muffelwild lebenslang wachsen und nicht abgeworfen werden wie z.B. beim Rehwild oder Rotwild.

Das Muffelwild verfügt über gute Sinnesleistungen und kann besonders gut sehen. Bei drohender Gefahr werden Pfeiftöne ausgestoßen.

Der Bestand des Muffelwildes wird in Deutschland auf ca. 8000 Stück geschätzt, in Europa existieren nach Experten ca. 120 Teilpopulationen mit einem Gesamtbestand von ca. 90000 Stück.

Das ist an den großen Hörnern ("Schnecken") zu erkennen, die die männlichen Tiere ("Widder") auf dem Kopf tragen. Muffelwild ist seit Anfang dieses Jahrhunderts bei uns zu Hause. Dieser Kopfschmuck wird - anders als bei den Hirscharten - nicht abgeworfen. Die Schnecken wachsen ständig nach, man kann also den alten Widder daran erkennen, dass er die längsten Hörner trägt (sie können manchmal kreisrunde Form annehmen). Das Muffelwild verursacht kaum Wildschäden. Es lebt in großen Mischwäldern mit eingeschlossenen Waldwiesen

Steckbrief
Größe: 0.65m – 0.90m Schulterhöhe
Gewicht: 25kg – 50kg
Alter: ca. 12-18Jahre


HEGERING 10
Hess. Oldendorf
Jägerschaft Hameln-Pyrmont
Kontakt
Hegeringleiter Werner Piszowotzki
hegeringleiter@hegering10.de

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